Körperbilder – Körperpraktiken. Visuelle Repräsentationen, Regulationen und Aneignungen vergeschlechtlichter Körper und Identitäten in Medienkulturen

Körperbilder – Körperpraktiken. Visuelle Repräsentationen, Regulationen und Aneignungen vergeschlechtlichter Körper und Identitäten in Medienkulturen

Veranstalter
Fachgruppen 'Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht' und 'Visuelle Kommunikation' der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e. V. Lehrstuhl Prof. Dr. Irene Neverla am Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg
Veranstaltungsort
Gästehaus der Universität Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.09.2016 - 30.09.2016
Deadline
05.09.2016
Von
Nele Heise

Visuelle Repräsentationen und mediale (Selbst-)Darstellungen von Körper(lichkeit) sind heute allgegenwärtig – erkennbar etwa an Fotostrecken in Zeitschriften, neuen Formaten des Reality TV oder in Sozialen Medien (z. B. Instagram, Beauty-Blogs, YouTube-Kanäle). Die Ubiquität digitaler Medien führt zu wachsender Präsenz des Körpers, vor allem in visuell geprägten Medienumgebungen. Damit ist die Aushandlung von Körperlichkeit, Körpernormen oder -abweichungen bis hin zur Disziplinierung der Körpergestaltung (Überwachung und Kontrolle) zunehmend medial bestimmt. Den Kern dieser Entwicklungen bildet die visuelle Repräsentation und Visualisierung von Körper(lichkeit): Hierbei werden mediale Körperrepräsentationen und -praktiken visuell erzeugt, in Bildern (re-)produziert, distribuiert, modifiziert und angeeignet. Diese ‘Körperbilder’ sind zugleich eng verbunden mit (neuen) Formen gesellschaftlicher Machtverhältnisse und -ordnun­gen. Sie bilden einen zentralen Ausgangs- und Bezugspunkt für die Konstitution und Aushandlung symbolischer Geschlechterordnungen und -identitäten, und den damit verbundenen Dimensionen sozialer Ungleichheit, wie sie u.a. in der Intersektionalitäts­forschung sowie den Queer, Disability und Postcolonial Studies in den Blick genommen werden. Diese und andere Ansätze im Bereich Visueller Kommunikation und der (kommunikationswissenschaftlichen) Geschlechterforschung bieten ein breites Feld zur Erforschung mediatisierter und visuell konstituierter Körperlichkeit, das im Rahmen der Tagung aufgezeigt und diskutiert werden soll.

Die international besetzte, gemeinsame Jahrestagung “Körperbilder - Körperpraktiken. Visuelle Repräsentationen, Regulationen und Aneignungen vergeschlechtlichter Körper und Identitäten in Medienkulturen” der Fachgruppen 'Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht' und 'Visuelle Kommunikation' der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e. V. (DGPuK) findet vom 28. bis 30. September im Gästehaus der Universität Hamburg statt.

Neben den vielversprechenden Vorträgen und Workshops konnten mit Prof. Rosalind Gill (City University London) und Prof. Dr. Tanja Thomas (Universität Tübingen) zwei herausragende Speakerinnen für die Tagung gewonnen werden, die in ihren Keynotes u. a. Fragen der Self Surveillance über Apps und Beauty Discourses sowie der (Nicht-)Darstellung von "verkörpertem Leid" z. B. in Bildern von Geflüchteten, adressieren werden.

Die Teilnahmegebühr beträgt 50 bzw. 25 € (ermäßigt für: Studierende, Doktorand/innen bzw. Beschäftige auf halben Stellen sowie für Mitglieder des Fördervereins Pro Journal e.V.) oder 20 bzw. 10 € für ein Tagesticket.

Programm

Mittwoch, 28. September 2016

12.00 – 17.00 Uhr: Interner Workshop der Fachgruppe ‚Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht‘
19.00 Uhr: Get Together

Donnerstag, 29. September 2016

ab 8.30 Uhr: Anmeldung + Kaffee
09.00 – 09.45 Uhr: Tagungsauftakt und Grußworte
09.45 – 11.00 Uhr: Keynote "Apps, Self-Surveillance, and Beauty Discourses". Prof. Rosalind Gill (City University London)
11.00 – 11.30 Uhr: Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr: Panel 1. Plattformbilder: Social Media – Körper – (Selbst-)Disziplinierung
- „Körperbilder – Plattformbilder? Plattformspezifische Bildpraktiken und Ästhetiken“. Mag. Maria Schreiber & Assoc.-Prof. Mag. Dr. Gerit Götzenbrucker (Universität Wien)
- „Straffer Körper, gutes Leben? – Visuelle Repräsentationen von Fitnessinhalten auf Instagram und deren Aneignung durch junge Frauen“. Christian Schwarzenegger, Mag. Phil., Jakob Hörtnagl, M.A. & Lena Erber (Universität Augsburg)
- „Instagram und Körperbild. Eine aktuelle Onlinebefragung zur Nutzung und Wirkung von Sport- und Fitnessinhalten auf Instagram“. Dr. phil. habil. Katrin Döveling & Carolin Krämer, M.A. (Universität Leipzig)
13.00 – 14.30 Uhr: Mittagspause
14.30 – 16.00 Uhr: Panel 2. Die visuelle Herstellung ‚vorbildlicher‘ Körper
- „Praxeologie und Performativität: (De-)Konstruktionsprozesse und (Re-)Präsentation maskuliner Körperidentitäten im Spannungsfeld zwischen Bier- und Kosmetikwerbung“. Florian Diener, M.A. (Universität Nürnberg)
- „Forever young? – Visiotype ‚junger Alter‘ in Journalismus und Werbung“. Mag. Helena Atteneder & Assoz. Prof. Martina Thiele (Universität Salzburg)
- „’Schönheit! Natur! Lebensfreude!‘ Weibliche Idealkörper in der Illustriertenpresse der Weimarer Republik“. Prof. Dr. Patrick Rössler (Universität Erfurt)
14.30 – 16.00 Uhr: Panel 3. Analytische Zugänge zu Körperbildern – Körperpraktiken
- „The assemblage of ‘Braining your life/Living your Brain’: A Narrative Dialectics of Techno-Scientific Practice” | Dr. Alexander I. Stingl (Leuphana Universität Lüneburg/FAU Erlangen)
- „Verkörperte Affekte. Zur Analyse affektiver und körperlicher Dimensionen im Reality TV“. Claudia Töpper & Prof. Dr. Margreth Lünenborg (Freie Universität Berlin)
- „Körperbilder im Prostitutionsdiskurs und ihre Aneignung in Freierforen“. Ronja Röckemann, M.A. (Universität Tübingen)
16.00 – 16.30 Uhr: Kaffeepause
16.30 – 18.00 Uhr: Workshop. „Bilder zeigen? – Rechtliche Herausforderungen und Rahmenbedingungen im Umgang mit Bildern in wissenschaftlichen Veröffentlichungspraktiken“
Referentinnen: Jun.-Prof. Dr. Louisa Specht (Universität zu Köln) & Dr. Cornelia Brantner (TU Dresden)
16.30 – 18.00 Uhr: Postersession
ab 19.30 Uhr: Gemeinsames Abendessen

Freitag, 30. September 2016

ab 8.30 Uhr: Anmeldung + Kaffee
08.30 – 09.30 Uhr: Sitzungen der DGPuK-Fachgruppen
09.45 – 11.00 Uhr: Keynote "Verkörpertes Leid. Strukturen von und Interventionen in Anerkennungs- und Sichtbarkeitsverhältnisse". Prof. Dr. Tanja Thomas (Universität Tübingen)
11.00 – 11.30 Uhr: Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr: Panel 4. Körper der Mode
- "‘Ich bin Andere und Ich ist eine andere!‘ – Vestimentäre Selbstverfertigungen im Netz“. Dr. Dagmar Venohr (Hamburg)
- „Plus Size Blogs – Visuelle Repräsentationen von Mode-Körpern und die Infragestellung weiblicher Normkörper in der Mode“. Dr. Melanie Haller (Akademie für Mode und Design Hamburg/HAW Hamburg)
- „Visualisierungsstrategien von Coolness in der Literatur“. Catharina Rüß, M.A. (Fahmoda Akademie für Mode und Design Hannover)
11.30 – 13.00 Uhr: Nachwuchsworkshop der Fachgruppen. Organisation: Prof. Dr. Elke Grittmann (Leuphana Universität Lüneburg) und Dr. Cornelia Brantner (TU Dresden)
13.00 – 14.00 Uhr: Mittagspause
14.00 – 15.30 Uhr: Panel 5. Körper / Konflikt – Repräsentation, Sichtbarkeit und Anerkennung
- „‘Wir‘ und die ‚Anderen‘? Bilder von Geflüchteten in der österreichischen Printberichterstattung“. Ass.-Prof. Mag. Dr. Ricarda Drüeke & Uni.-Prof. Dr. Elisabeth Klaus (Universität Salzburg)
- „Globale Sichtbarkeit und Regeln der Anerkennung – Repräsentationen weiblicher Körper im Kontext ägyptischer Proteste seit 2011“. Lina Brink, M.A. (Universität Tübingen)
- „Meme als Diskursintervention: Visuelle Körperrepräsentationen im Diskurs um Sexismus am Beispiel von #distractinglysexy“. Dr. Cornelia Brantner (TU Dresden), Dr. Katharina Lobinger (Universität Bremen) & Dr. Miriam Stehling (Universität Tübingen)
15.30 – 16.00 Uhr: Kaffeepause
16.00 – 17.00 Uhr: Abschlussrunde mit Tagungskommentar
ab 17 Uhr: Ausklang

Kontakt

Nele Heise
Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft
Allende Platz 1
20146 Hamburg

koerperbilder@uni-hamburg.de

https://koerperbilderpraktiken.wordpress.com/